Ich will auch ein Smart Home, wo fange ich jetzt an?
What better place than here, what better time than now? (Guerilla Radio, Rage Against the Machine)
Es ist das Jahr 2014. Ein Haus muss her – das Wohnen zur Miete ist inzwischen nicht mehr so prickelnd: Nachbarn, die mit lauter Musik und Partys bis in die Morgenstunden nerven. Die doofe Kehrwoche, bei der man den Dreck der Anderen beseitigen muss und außerdem – das Geld verschwindet in den Taschen der Vermieter, anstatt das eigene (Immobilien)-Vermögen zu nähren.
Gesagt – getan: Aber Moment, halten wir etwas inne: Warum sollten wir nicht ein Haus bauen, das moderner ist?
Mittlerweile schicken wir Roboter zum Mars; tummeln uns in gigantischen, virtuellen, sozialen Netzwerken und fahren in Elektro-Autos. Wenn es aber um den Hausbau geht, machen wir größtenteils das Gleiche wie unsere Väter und Großväter vor 40 Jahren. Schaut man sich die Neubauten seiner Bekannten an, unterscheiden sie sich kaum – auch sehen sie kaum anders aus oder bieten mir heute nicht mehr als mein eigenes Elternhaus zu meiner Kindheit. Wenn wir in unser Auto einsteigen, geht das Licht im Innenraum automatisch an – das ist einfach super bequem! Warum haben wir weniger Ansprüche, wenn wir z.B. unser Badezimmer betreten – was spricht dagegen, dass dort auch das Licht wie von Geisterhand in passender Stärke angeht und auch ohne unser Eingreifen ausgeschaltet wird, sobald der Raum verlassen wird? Die meisten von uns verbringen doch mehr Zeit in unserem Heim als in unserem Auto, nicht wahr?
Bauen wir also klug, ergo “Smart”! Ein Smart-Home, das uns mehr zu bieten hat.
- Erhöhten Wohnkomfort und angenehmes Klima durch sinnvoll verwendete Technologie
- Einen gesteigerten (finanziellen) Wert – wie will man denn sonst ohne immense Investitionen den Wert der eigenen Immobilie erhöhen?
- Flexibilität und Nachhaltigkeit der späteren Verwendung der Räume
Was ist ein “Smart Home” und was ist es nicht?
Viele verbinden mit dem “Smart Home”-Begriff häufig den Kühlschrank, der selbständig erkennt, ob die Milch abgelaufen ist und automatisch online eine neue Flasche bestellt. Wir sehen das etwas pragmatischer:
Nicht mehr und nicht weniger. Das vermeintlich “intelligente” Haus kann beim derzeitigen Stand der Technik noch nicht viel “mitdenken”. Die Forschung zur künstlichen Intelligenz steckt selber noch in den Kinderschuhen. Das Smart Home von Heute ist (leider noch) kein Selbst-Lerner, kein Konversations-Partner, kein empathischer Stimmungserkenner und keine ausgefeilte Auswertungs-Maschine von medizinisch relevanten Körper-Daten (Urin, Blut, Atemgase, etc.). Leider auch kein Robo-Butler, der für uns die Milch nachkauft – vielleicht aber in ferner Zukunft…
Geben & Nehmen
In diesem kleinen Blog wollen wir versuchen unsere Erfahrungen festzuhalten, damit ein Anderer seinen Weg einfacher gestalten kann und die Welt damit etwas besser wird! Geht es nicht darum im Leben? Unsere Welt BESSER zu machen?
Wir haben selber nach derartigen Ratgebern gesucht. Allgemein existieren zum Thema “Vernetztes/Intelligentes Haus” zahlreiche Informationsquellen. Diese sind aber so “zersplittert” und überall verteilt, dass man kaum einen Überblick hat. Vor allem wenn man die Technologie in einem Neubau verwenden will. Bücher gibt es zu dem konkreten Themenbereich kaum – sonstige Informationen (der Hersteller und Anbieter) sind nicht immer unabhängig bzw. frei von Eigeninteressen. Alles, was wir finden und für sinnvoll halten, stellen wir hier rein, um der Welt auch eine Kleinigkeit zurückzugeben, die wir selbst zuvor genommen haben.
Ist es etwas für mich?
Es ist für dich, wenn du dich für folgende Funktionen deines intelligenten Zuhauses begeistern kannst:
- Automatische (schlüssellose), motorisierte Türöffnung, wenn man die Fußmatte betritt
- Licht automatisch an im Flur, wenn es dunkel wird
- Gedimmte LED-Beleuchtung im Flur bei nächtlichen Toilettengang, um nicht geblendet zu werden
- Aufzeichnung (Video/Screenshots) bei Bewegung vor Haustür
- Bild vor der Tür auf dem Smart Phone, wenn die Klingel betätigt wird – Tür über Smart-Phone öffnen
- Bei Verlassen des Hauses (“Alles-Aus”-Knopf betätigen -> alle Geräte fahren runter/Stand-By): Optische/Akustische Meldung: Alles OK!
- Licht automatisch ausschalten in Räumen, wenn niemand präsent
- Wetter- und Helligkeitsgesteuerte Rolläden/Stores
- Schalter fürs abendliche Fernsehen (Fernseh-Szene: Alle Geräte auf einmal an – Licht punktuell gedimmt!)
- Musik (Sonos) im Raum über Tasten (4-tasten) steuern: an-aus-lauter-leiser-Nächster Titel
- Übersichts- & Steuer-Tablet im Flur(fest) und im Wohnzimmer (im Dock)
- Auto-Rasenbewässerung nach Bodenfeuchte-Sensoren
- Rauchmelder vernetzt mit Email/SMS-Benachrichtigung
- Meldung über ungewöhnliche Aktivität/Einbruch (Email/SMS), wenn Haus im Alarm-Modus
- Energieverbrauchsmessung für: Waschmaschine, Spüle, Trockner, Kühlschrank, PCs, TV-Anlage, Heizungsanlage, etc…
- Erinnerungsfunktion für Müllabfuhr oder Kalender-Events (akustisch/visuell/SMS)
- Eine “gute Nacht”-Taste, die alles ausschaltet, die Jalousien schließt und das Licht reguliert
- Ein Anruf aufs Handy, wenn über eine Stunde Garagentor/Haustür noch offen sein sollte
- Statt akustischem Klingel-Signal blinkendes Licht, falls die Kinder oder die Oma zu diesem Zeitpunkt schlafen sollten
- Email/SMS-Benachrichtigung bei Posteinwurf in den Briefkasten
- usw…
Hauptsächlich wird sich eher der Praktiker unter der Haus(Neu-)bauherren angesprochen fühlen. Man muss sich die Hände dreckig machen wollen, seinen eigenen Verstand nutzen und vielleicht dies und das mal programmieren müssen. Die Lösungen gibt selten einfach so fertig “Out of the Box”. Geeks und Nerds sind immer willkommen: Code-Hasser, und die eher Bequemere können aber auch Ideen finden und sich inspirieren lassen und dies dann womöglich ihrem Dienstleister vorlegen.
Wie geht es weiter?
Es gibt eine Menge worauf man sich freuen kann: Wir werden künftig hier über die verschieden Phasen der Vorbereitung bzw. Planung zum Neubau eines Smart-Homes schreiben; ein wenig über die Technologie berichten; Funktionen eines modernen, vernetzten Zuhauses beschreiben und Erfolgsfaktoren näher beleuchten. Sicherlich kommen auch ein oder zwei Experimente mit dem Raspberry-Pi und anderen Internet-of-Things-Geräten auf die Welt, die man bis dato nur selten gesehen hat. Aber auch andere eher “trockenere” Themen, die man dennoch aus gutem Grund nicht ignorieren kann, wie z.B. Überwachung, Statistiken & Sicherheits-Vorkehrungen werden nicht fehlen. Natürlich auch unsere eigene Umsetzung, Erlebnisse, Erfahrungen sowie Tipps und Hinweise. In diesem Sinne: Stay tuned! ❤
[…] Einen kleinen Einblick in unsere Vorstellungen und Wunschfunktionen haben wir bereits in einem früheren Beitrag erwähnt. […]