In 4 Schritten zum eigenen Smart-Home – Schritt 2.: Planung
I don’t last forever, neither do the things we love
You are wise, this is now this is all the things I want
Everything around us is moving except time
The New Boy, Mando Diao
Nicht ist für die Ewigkeit. Das trifft auch auf das Eigenheim zu. Heute ist es ein Kinderzimmer, einige Jahre später vielleicht ein Hobbyraum oder womöglich Wellness/Sauna-Räumlichkeiten. Schön, wenn auch die Elektroinstallation in der Lage ist sich der neuen Anforderungen anzupassen. Das geht aber nur, wenn man vor der Verlegung der Leitungen vorbereitet war und auf moderne Mittel gesetzt hat. Planen wir also unser Smart-Home mit dieser Prämisse im Hinterkopf.
Nachdem wir nach unserem 4-Schritte-Programm einen konzeptionellen Rahmen (Schritt 1.) erstellt haben, können wir uns an Schritt 2.: Die Planung heranwagen:
1. Konzeption
2. Planung
3. Umsetzung
4. Optimierung
- 1. Schritt – Konzeption:
Grobe Vorüberlegungen zu den Möglichkeiten der aktuellen Technik und die Art und Weise deren Umsetzung -
2. Schritt – Planung:
Konkrete Ausarbeitung eines Plans zu tatsächlich verwendeten Komponenten - 3. Schritt – Ausschreibung / Umsetzung:
Hinzuziehen eines Experten / Inbetriebnahme der Komponenten - 4. Schritt – Weiterentwicklung / Optimierung:
Stetige Erweiterung des bestehenden Systems sowie die Optimierung der laufenden Bestandteile
Wie beginnt man bei so einer Planung?
Was gehört alles dazu? Wir haben eine kleine Checkliste vorbereitet:
Grundriss
Die Mutter aller Überlegungen: Der Hausgrundriss. Muss ganz am Anfang stehen. Nur wenn ich vorher weiß, wie-viele Räume ich habe, welche Funktionen diese Räume haben und künftig haben könnten, kann ich alle weiteren Überlegungen darauf ausrichten.Für ein Aquarium-Zimmer (Wasser-Anschluss, Temperatursensoren, etc.) habe ich ganz andere Ansprüche als an eine Abstellkammer (möglichst Dunkel, trocken und kühl). Hier empfiehlt es sich ein günstiges PC-Tool zu nehmen – Handskizzen sind in der Regel in der Dimensionierung recht ungenau und lassen sich nur schwer weiterverwenden bzw. überarbeiten.

Raumbuch
Nachdem wir wissen, welche Räume wir grundsätzlich haben (werden und welche Rolle diese künftig evtl. übernehmen könnten),Dinge, an die man dabei denken sollte:
- Lokationen bestimmen (Garten, Wohnen, Schlafen, …)
Spezielle Lokationen erfordern eigene Überlegungen: Feuchte-&Luftgüte-Messung im Bad; Kein Rauchmelder in Küche, … - Was soll in jedem Raum/Lokation geschehen?
Lesen im Büro (Konstantes Licht, …), Entspannen in Wellnessbereich (Starkstrom für Sauna, …), Waschen im Hauswirtschaftsraum (Sms von Waschmaschine?, …) - Wo möchte ich Automatismen einbauen?
Licht bei Dunkelheit? Beschattung bei Sonneneinfall? Heizung bei Temperatursturz? Lüftung? Musik? …? - Wie sehen meine typischen Bewegungsabläufe aus?
Morgens in die Dusche? Am Wochenende im Garten? Mittwoch Abends vor dem Fernseher? …? - Was sind Szenen, die ich mir vorstellen kann?
z.B. Beim Fernsehen automatisch Beleuchtung anpassen – Zuspieler (Reciever) aktivieren – in dieser Zeit Telefonanrufe nur optisch anzeigen, usw… - Visu (Darstellung der Steuerung) notwendig? Wenn ja für was? Wo?
Stationär an/in der Wand? Mobil: Tablet auf dem Sofa? Auf dem Smartphone im Büro? - Was kann und will ich selber machen?
Wartung, Erweiterung, Anpassungen: Wer nimmt diese vor? - Fernzugriff? Fernalarmierung (Notifikation)?
Im Ergebnis soll eine möglichst genaue Anzahl und Art der Gewerke herauskommen: Licht, Jalousie, Heizung, Audio/Video, Gegensprechanlage, Intrusion/Einbruch, Brand, Wasserschaden, Lüftung, Zutritt, Wetterstation, uvm… Eine Mindmap wie diese hilft dabei möglichst nichts wenig zu übersehen.

Priorisierung
Schön, dass man vieles haben will – blöd, dass man nicht alles haben kann. Noch nicht – die Zukunft kann einiges bereithalten: Neuen Job, unerwartetes Erbe, Lottogewinn oder was auch immer. Priorisierung hilft uns uns zu fokussieren. Teilen wir ausnahmslos alle Funktionen aus dem Raumbuch am besten in 3 Prioritäten ein:- MUSS – Absolute Notwendigkeit zum (Über-)Leben: Licht, Heizung, Beschattung, usw. Diese Funktionen müssen vor dem Einzug vorhanden sein – keine Kompromisse.
- SPÄTER – Komfort-Funktionen, die einige Monate/Jahre nach dem Einzug nachgerüstet werden: Bewegungs/Präsenzerfassung, Automatismen, Visualisierung der Funktionen.
- KANN – Luxus-Sachen, die erst nachgerüstet werden, wenn die Mittel es erlauben: Multiroom-Beschallung, Wetter-Sensorik, Strom-Wirkleistungserfassung, Kommunikation/Steuerung von extern.
System aussuchen
Erst bei diesem Zwischenstand und mit der vorangegangenen, geleisteten Vorarbeit ist man eigentlich in der Lage die Technologie bzw. die Anbieter der Smart-Home-Technik auszuwählen. Es gibt nämlich gravierende Unterschiede zwischen den konkurrierenden Systemen (KNX, Homematic Wired, LOXONE & Co.). Das ist derart ein wichtiges Thema, dass wir diesen Einzelpunkt in einem bald kommenden Beitrag separat behandeln werden. Bleibt dran und abonniert am besten unseren Feed um nichts zu verpassen!
Pläne zeichnen & Listen erfassen
Hat man sich für einen Anbieter bzw. für ein konkretes System entschieden, kennt man dessen Eigenheiten und Anforderungen. Nun kann man gezielt für diese Technologie-Umsetzung die eigentliche Elektro-Planung machen: Wo sind die Sensoren anzubringen? Wie viele Steckdosen und wo? Wo sind andere Anschlüsse (Ethernet, COAX, Lautsprecherkabel, etc…)?Im Ergebnis sollte man eine Skizze im Grundriss des Hauses mit den jeweiligen (nach Möglichkeit Standard-Symbole verwenden!) Piktogrammen die tatsächliche Wunschvorstellung präzisieren/positionieren.

Auch eine tabellarische Übersicht über die einzelnen Grund-Komponenten (das müssen zu diesem Zeitpunkt noch keine konkreten, physischen Geräte sein) ist sehr hilfreich!
[…] wir uns im Teil Zwei der mehrteiligen Serie mit der Planung beschäftigt haben, wird es nun Zeit eine konkrete Lösung […]
Hi, die notwendigen Funktionen finde ich auch ganz wichtig. Wo ich aber schon noch am Überlegen bin, wenn Licht und später mal Präsenzmelder, wäre es dann nicht besser, dies gleich zu installieren. Ich möchte ja unter Umständen dadurch Schalter/Taster sparen.
Eva, du hast schon Recht: Je mehr Schalter man einspart, desto besser. In einigen Räumen sollte das problemlos möglich sein: Bad, Abstellkammer, usw. Bei manchen Räumen ist das allerdings nicht ohne größeren Aufwand möglich: z.B. Schlafzimmer beim Schlafen oder Wohnzimmer beim Fernsehen (Licht soll in diesen Situationen nicht per Präsenzmelder aktiviert werden, sondern gezielt/manuell). Es gibt Leute, die gänzlich auf Taster verzichten – diese haben dann sämtliche Situationen in Szenen abgebildet oder steuern das Licht per Tablet oder Smartphone. Wir halten Taster allerdings für generationenübergreifend universell einsetzbar: Meine Oma oder mein Onkel, die zu Gast sind, sollen das Licht wie gewohnt per Hand steuern können/dürfen und nicht doof nach dem nächsten Smartphone-Device suchen. 🙂
[…] Raum (jede Lokation) mit allen dort befindlichen Geräten (Aktoren/Sensoren/Anschlüssen). Das Raumbuch aus der ersten Planungs-Phase ist dabei sehr hilfreich! Die Anschlüsse aus der Liste übertragen […]
Vorab erstmal: Toller Blog! Sehr gut geschrieben und sehr übersichtlich.
Ich bin gerade in der Anfangsphase eine Altbausanierung zu planen und ich möchte ebenfalls KNX verwenden.
Natürlich saugt man in dieser Phase alle Infos auf. Ihr werdet das kennen 😉
Einige Pläne eurerseits sind sehr ähnlich. Würdest du dein Raumbuch und die erstellten Komponentenlisten zur Verfügung stellen?
Danke Bastian! 🙂 Das Raumbuch findest Du hier: http://smarthomebau.de/downloads/
[…] 2. Schritt – Planung: Konkrete Ausarbeitung eines Plans zu tatsächlich verwendeten Komponenten […]
Hallo, gespannt verfolge ich den Smarthomebau. Ich würde mich gerne an dem Raumbuch orientieren, leider funktioniert bei mir der Download nicht mehr. Könnte das Raumbuch erneut hochgeladen werden? Vielen Danke und liebe Grüße
Danke Chris! Der Download funktioniert. Vielleicht ein Problem mit dem Virenscanner, da Makros enthalten…?
Thanks for the instructions and recommandations on your www. Helps a lot.
I have question:
What is the actual difference between 1-Wire (J-Y(ST)Y 2x2x0,8) and 24V KNX is it not more or less the same type of cable or have I misunderstood something ?
You can answer in german if you like.
BR. Søren, Tønder Denmark
Søren, the difference is: KNX cable is certified. Most of the J-Y(ST)Y 2x2x0,8 actually are not accredited – but they will certainly do the job… 🙂
Hallo ihr beiden,
super Blog. Plane zurzeit unser Eigenheim und bin bei der Elektroplanung. Euer Blog ist wirklich sehr hilfreich und super aufgearbeitet. Welches Programm nutzt ihr hier für die Pläne? Und wie sieht die Mindmap im ganzen aus?
Vielen Dank.
Danke Jonas!
Für die Pläne haben wir Visio genutzt.
Die Mindmap findest du hier: https://www.mindmeister.com/de/492330709/smart-home
🙂
Hallo,
erst Mal vielen Dank für euren tollen Blog.
Wir befinden uns gerade in der Planung unseres EFH und euer Blog hilft uns dabei ungemein.
Unter dem Punkt “Raumbuch” habt ihr einen Screenshot abgebildet, der leider abgeschnitten ist.
Wir finden diese Auflistung auch nicht im Raumbuch unter Downloads.
Habt ihr die Datei zufällig noch und könntet uns diese zur Verfügung stellen? Oder uns sagen, welche Spalten ihr noch vorgesehen hattet in der Auflistung, die abgeschnitten wurden?
LG
Johnny, der Screenshot ist nur ein Beispiel – viel mehr gibt es auch im Dokument nicht zu sehen… 🙂
[…] alle Bewohner sollten frühzeitig in die Planung eingebunden werden. Die Bedienelemente oder Abläufe sind sonst nicht da, wo Mann/Frau sie doch […]