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Moderne Beleuchtung im Smart-Home: Aktuelle Trends


White light
White light
White light
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(White Light, Gorillaz)

Liebe Freunde der Sonne, wir haben bereits 2016 über unsere Sicht auf die zeitgemäße Umsetzung der Beleuchtung im smarten Zuhause berichtet. Ja-ja: Hat schon damals niemanden interessiert – schon klar… 🙂

Ein Grund mehr uns mehr Mühe zu geben einen weiteren, nützlichen Beitrag zum selben Thema abzuliefern!

Nun denn: Welche aktuellen Trends sollte man als künftiger Bauherr & Smart-Home-Bewohner im Auge behalten? Und was muss schlussendlich eine moderne Licht-Installation nun mindestens liefern?

Eigenschaften moderner Beleuchtung

Ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit oder Unfehlbarkeit:

Automatisiert

Das Licht soll natürlich in der Regel automatisch über (Präsenz-/Bewegungs-Melder) gesteuert werden. Wenn man in der Dämmerung in sein Auto steigt, wundert sich niemand, dass der Innenraum scheinbar wie von Geisterhand illuminiert wird – ohne einen Lichtschalter. Warum sollte man in seinem Wohnzimmer darauf verzichten? Auto-Beleuchtung steigert nicht nur den Komfort, sondern sorgt auch für (etwas) niedrigere Energiekosten.

Automatisches Licht: Ein Muss.

Dynamische Intensität

Nachts im Dunkeln auf Toiletten-Gang? Da will man sicherlich nicht im Halb-Schlaf vom “Flut”-Licht im Bad geblendet werden. Die Lichtintensität muss sich daher automatisch, je nach Bedarf der Bewohner, im Laufe des Tages anpassen. Die Möglichkeit zum manuellen Eingriff (Visu/Taster) oder Kontext-bedingt durch eine Szene (z. B. Kochen, TV, etc.) bildet da das “i”-Tüpfelchen.

Flexible Dimmgeschwindigkeit

Dimmbares Licht? Hatten wir doch schon bei der Intensität, oder? Nicht ganz: Hier sprechen wir über konfigurierbare Dimmbarkeit der Lichtquellen. Die Stichworte sind hierbei: “Softstart” bzw. “Softstop“. Die Geschwindigkeit in der das Leuchtmittel von Null bis auf die Wunschintensität und wieder zurück dimmt, lässt sich bei modernen Beleuchtungsmitteln individuell einstellen. Die sanfte Steigerung der Leuchtstärke ist für das Auge ungemein entlastend/angenehm. Probiert es unbedingt aus!

Integriert

Licht benötigt man in unterschiedlichen Lebenslagen anders. Beim Arbeiten eher leucht-stark, beim Entspannen eher zurückhaltend. Bindet das Licht in euren sonstigen Automatismen/Szenen bewusst ein. Wie ist das Licht zum Beispiel, wenn jemand an der Tür klingelt, oder ein Feueralarm ausgelöst wurde? Benötigt man ggf. eine Anwesenheitssimulation? Da lohnt es sich immer frühzeitig Ideen zu entwickeln.

Tunable White

Die Experten sprechen in diesem Zusammenhang auch von CCT (Correlated Color Temperature). Weisses Licht lässt sich, je nach darin enthaltenen Farbanteilen, anders darstellen. Allein durch die Verschiebung der Farbtemperatur des emmitierten Lichts kann man mit moderner Beleuchtung stufenlos sowohl kalte (Blau)-Nuancen oder wärmere (Rot/Gelb)-stichige Töne abbilden.

HCL (Human Centric Lighting)

Biologisch wirksames Licht ist in der Wissenschaft schon länger bekannt. Die Wirkung unterschiedlicher Lichtarten auf Stimmung und Hormonhaushalt eines Menschen wird z. B. bei der Lichttherapie zur Bekämpfung von Müdigkeit und sogar Depressionen aktiv genutzt. Tendenziell ist ein ausgeglichener Hormonhaushalt des Menschen auf die natürliche Farbtemperatur des Sonnenlichtspektrums im Tagesverlauf angepasst. Morgens tragen Blau-Anteile (kälteres Licht), abends eher die (wärmere) Rot-Anteile des Lichts zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Dieses Wissen kann man nutzen, um die Lichtfarbe im Verlauf der 24 Stunden dynamisch an die Bedürfnisse der Smart-Home-Bewohner anzupassen. Es lohnt sich auf dieses Feature zu achten!

Vielseitig: Stripes vs. Spots vs. Panels vs. X

Früher hatten wir die Glühlampe – heute haben wir viel mehr die Qual der Wahl! Was soll es nun sein? Spots zur akzentuierten Betonung einzelner Bereiche? Stripes zur breiteren, indirekten Hintergrundbeleuchtung? Oder doch die flachen Universal-Panels für Bad & Arbeitszimmer? Jede verfügbare Form hat ihre eigenen Stärken wie Schwächen. Daher kann auch eine Mischung der verschieden Leuchtmittel-Arten sinnvoll sein. Man muss nur wissen, dass es geht!

Farbiges Licht (RGB)

Farbiges Licht ist nicht selten ein Streitthema. Manche sprechen bei übermäßigen Einsatz gar von “Bordell-Beleuchtung”. Dezent und gezielt eingesetzt, kann man durchaus sinn-gebende Anwendungsgebiete finden. Farbiges Licht kann nämlich Informationen transportieren: Gelb wenn die Waschmaschine fertig? Rot wenn Lüftungsfilter getauscht werden muss? Blau wenn Post im Briefkasten liegt? Setzt Farben dort ein, wo es Mehrwert bietet!

Praktische Umsetzung (Zentralisierte Installation)

Lasst uns nun einen kurzen Blick auf unseren Plan werfen:

  • Bis auf wenige Ausnahmen (Küche, Technik-Raum, Aussen) wollen wir bei uns auf 24V-LED-Beleuchtung setzen.
  • Die Installation ist zentral organisiert: Alle KNX-LED-Controller (MDT AKD-0424R.02) sowie Netzteile (Enertex 1167oder Meanwell HLG) sitzen räumlich nah im Verteilerschrank. Um richtig “deutsch” korrekt zu sein, erfüllen die Netzteile die Anforderungen nach DIN EN 61347-1 sowie DIN EN 61347-2-13, die den Einsatz zu LED-Beleuchtungs-Zwecken regeln.
  • Die dezentrale Installation benötigt zusätzlichen Platz in abgehängter Decke bzw. Einbaugehäuse aka: “Trafo-Tunnel”. In der KNX-Variante auch noch eine Busleitung in unmittelbarer Nähe.
  • Sämtliche Leitungen für die Beleuchtung sind 5-adrig mit 2,5mm² Querschnitt ausgelegt. Somit sollte die Spannungsreduktion durch die gegebene Leitungslänge eine geringe Rolle spielen.
  • Eingesetzt werden überwiegend Tunable White LED-Stripes im dezenten LED-Profil mit matt opaler Abdeckung. Vorteil der Stripes: Bei Bedarf lässt sich das Stripe-Band jederzeit austauschen. Für den potentiellen Ausfall einzelner Spots dagegen, muss man einen Vorrat des selben Typs vorhalten – sonst passen die Eigenschaften des Austauschprodukts nicht zu den originär eingesetzten Produkten. Im Falle eines LED-Panel-Defekts muss ebenfalls das gesamte (teure) Panel (inkl. Gehäuse + Leuchtmittel) entsorgt/getauscht werden. Nicht gerade smart…
  • Der LED-Controller unterstützt die automatische Anpassung der Lichtfarbtemperatur nach dem HCL-Konzept. Manuell kann sowohl die Dimmintensität sowie die Farbtemperatur über Visu oder Taster flexibel angepasst werden.

Alles klar? Gib uns deinen Senf dazu ab!

Comments (4)

  1. deralex Mittwoch, 20UTCWed, 20 Feb 2019 08:28:05 +0000 20. Februar 2019 at 08:28 Antworten

    Hallo super Website erstmal Danke!
    Ich würde gerne wissen welche Stripes ihr genommen habt und wieviel Watt/m Stripe so notwendig sind. Ich kann das irgendwie kaum abschätzen, da ich noch aus der Halogenspot Area komme 😉
    Grüße

    1. smarthomebau.de Mittwoch, 20UTCWed, 20 Feb 2019 11:48:54 +0000 20. Februar 2019 at 11:48 Antworten

      Alex,

      wir sind aktuell immer noch in der Entscheidungs-Phase. Der Markt für LED-Controller ist zurzeit sehr volatil (bald kommt der neue LED-Controller von Weinzierl auf den Markt). Daher können wir dir momentan noch keine Empfehlung (für einen Stripe) geben. Entscheidend für die Lichtleistung ist aber aus meiner Sicht mehr die Lumen/m-Angabe und nur indirekt die W/m-Angabe. Wir gehen davon aus, dass es im Sommer (2019) mehr Konkretes aus unserer eigenen Installation dazu zu berichten gibt! 🙂 Also – bleib uns gewogen & bis bald!

  2. „Visu Porn“: Visualisierung in unserem Smart-Home | smarthomebau.de Donnerstag, 21UTCThu, 21 Mar 2019 14:21:08 +0000 21. März 2019 at 14:21 Antworten

    […] aus? Die Visu wird natürlich weiter ausgebaut – es fehlen z. B. noch die Steuerelemente für Tunable White-Licht, Netzwerk-Kameraeinbindung, Zutrittssteuerung, der Smarte Briefkasten und vieles […]

  3. Unser Haus | smarthomebau.de Montag, 04UTCMon, 04 Nov 2019 08:26:58 +0000 4. November 2019 at 08:26 Antworten

    […] (24V, Dimmbar, Tunable White, HCL, […]

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