In 4 Schritten zum eigenen Smart-Home – Schritt 4.: Optimierung
Rearrange, reorganize
Define new borderline
See how bright, bright you can shine
Nach mehreren Jahren im jungen Smart Home wird es Zeit ein Fazit zu ziehen und die Optimierung (als heuristisch orientierte Verbesserung) voranzutreiben. Dies ist der letzte Schritt in unserem 4-Schritte-Programm:
1. Konzeption
2. Planung
3. Umsetzung
4. Optimierung
- 1. Schritt – Konzeption:
Grobe Vorüberlegungen zu den Möglichkeiten der aktuellen Technik und die Art und Weise deren Umsetzung - 2. Schritt – Planung:
Konkrete Ausarbeitung eines Plans zu tatsächlich verwendeten Komponenten - 3. Schritt – Ausschreibung / Umsetzung: Hinzuziehen eines Experten / Inbetriebnahme der Komponenten
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4. Schritt – Weiterentwicklung / Optimierung:
Stetige Erweiterung des bestehenden Systems sowie die Optimierung der laufenden Bestandteile
Lessons Learned
Fazit: Wir sind mehr als zufrieden!
Nach nun mehr als sieben Jahren im eigens realisiertem Smart-Home blicken wir stets mit Freude zurück. Die Technik hält tapfer durch und tut, was sie soll.
Alle (KNX-)Geräte sind immer noch alle ununterbrochen im Einsatz ohne jeglichen Schluckauf. Wenige vereinzelte Ausfälle gab es bei einer SD-Karte sowie dem Display des Smart-Mirrors. Diese konnten allerdings relativ problemlos ersetzt werden.
Die Rauchmelder-Batterien sind im Schnitt nach 6-7 Jahren zum großen Teil ausgefallen, obwohl der Hersteller mindestens 10 Jahre Laufzeit verspricht. Mittelfinger-Grüße nach Radevormwald gehen raus! 😉
Der Edomi-Server war zwischenzeitlich auch in die Jahre gekommen – dort fand ein Upgrade auf ein moderneres NUC-Gerät (Blackview MP60) statt:
Bild: Blackview MP60
Ideen zur Optimierung
Was kann man also künftig (oder gar von Anfang an) besser machen? Hier sind unsere Verbesserungsvorschläge und Ideen zur allgemeinen Inspiration:
Mehr Stake-Holder-Involvement:
Möglichst alle Bewohner sollten frühzeitig in die Planung eingebunden werden. Die Bedienelemente oder Abläufe sind sonst nicht da, wo Mann/Frau sie doch gerne hätte…
Mehr Redundanz bei Kern-Geräten:
Viel hilft viel. Redundante Kern-Komponenten (wie z.B. KNX-Spannungsversorgung) bereitzuhalten, ist vermutlich keine schlechte Idee. Im Notfall ist der Ersatz nicht weit/lange weg.
Mehr Ausfallsicherheit:
Eine Unterbrechungsfreie-Strom-Versorgung (USV) hilft die empfindliche (Computer-)Hardware zu schützen. Bei uns noch nicht im Einsatz, aber ganz oben auf der Prioritätenliste.
Mehr Cloud-Autarkie:
Vielleicht der wichtigste Punkt von allen. Hände weg von Cloud-Diensten! Wie uns die Ereignisse der Vergangenheit lehren: Die Cloud-Dienste fallen schnell/oft (gänzlich) aus und lassen euch hilflos zurück. Daher: Alles wichtige/kritische ausschließlich lokal betreiben!
Mehr Kompromisse:
Es muss nicht immer alles selbst gebaut und betrieben werden. Kommerzielle Lösungen passen nicht immer zu 100 %. Sie helfen aber, Dinge simpel zu halten. Wenn z.B. die kommerzielle Wallbox-App PV-Überschuss-Laden unterstützt, muss man nicht zwingend eine eigene, komplexe Energie-Management-Lösung einsetzen. Kompromisse sind also dort nützlich, wo es hilft, die Gesamtkomplexität zu beschränken, denn dies hat u. a. auch Einfluss auf die Herausforderungen der Nachlass-Regelung.
Mehr Visualisierung:
Diagramme, Bildchen, Key Performance Indicators: Nennt es wie ihr wollt. Visualisierte Infos kann man nicht genug haben! Tun nicht weh, machen Spaß und helfen sogar Fehler zu finden. Los – ran an die Visu jetzt!
Bild: Visualisierung der LüftungsteuerungMehr Protokollierung (Logging)
Die Protokollierung der Vorgänge im Haus hat unschätzbaren Wert – nicht nur bei der Fehler-Lösung. Egal wie: Schreibt alles mit, was passiert. Die NSA macht das ja auch…
Bild: Logfile in Edomi
Mehr Automatisierung, Automatisierung, Automatisierung:
Gehe nicht, wenn du stehen kannst, stehe nicht, wenn du sitzen kannst, sitze nicht, wenn du liegen kannst. Eine Stunde, die man in Automatisierung von Prozessen steckt, sind künftige Tage, die man frei hat. Darum: Möglichst viel – möglichst einfach – automatisieren! Warum bist du sonst hier, nicht wahr? 🙂
Mehr Kommentierung und Dokumentation:
Dokumentation: Lästig, aber nützlich! Schreibe und be-schreibe möglichst deine Lösung für eine dritte Person, die vielleicht irgendwann damit arbeiten will/muss. Eine einfach nachvollziehbare Dokumentation ist nicht nur für einen selbst wertvoll – sondern durchaus auch bei Verkauf/Weitergabe der Immobilie.
Mehr Vereinfachung bzw. Containerisierung:
Kaum einer will privat eine riesige Server-Farm im Keller pflegen. Wartung und Austausch im Fehlerfall sind selten trivial. Das Ziel sollte daher sein, möglichst viel zentralisiert und abgeschlossen in leicht pflegbaren Einheiten zu betreiben. Stichwort: Container, Docker, LXC, Kubernetes & co. Auch für uns ein unverzichtbares, mittelfristiges Ziel.
Wiederherstellungs-Strategie:
Schön, dass du regelmäßig Backup-Files erzeugst. Aber werden diese auch im Ernstfall funktionieren? Wie nutzt man Backup-Files im Notfall? Stelle deine Wiederherstellungs-Strategie auf die Probe!
Bessere Videoüberwachung:
Die Videoüberwachung steckt bei uns noch in Kinderschuhen. Ziel ist es, die Video-Daten zentral für alle leicht abrufbar zu speichern. Erste Tests mit Blueiris Software waren vielversprechend – stay tuned!
Bild: Einstellung IP-Cam (Dahua)
Nachlass-Regelung klären:
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Du lebst nicht ewig und schlimme Dinge passieren. Daher ist es ungemein wichtig auch dein Smart-Home als Nachlass-Vermögen geregelt weiterzugeben. Dokumentiere dein System und mache die Weitergabe an Dritte leicht möglich. Siehe auch mehr Details zur Nachlass-Regelung.
Fazit
Halte dein Smart-Home simpel, lokal-betrieben und gut dokumentiert!
Unser Input ist wie immer ohne Gewähr auf Vollständigkeit. Hast du noch etwas zu sagen? Vorschläge und Anmerkungen ab in die Kommentare!