Im Test: Thinka – Sprachsteuerung für KNX (Siri + Alexa + Google)
Speak to me in bitterness
Speak to me in faithlessness with love
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Speak to me
With love
Unser Ruf über wertvolle Expertise u. a. im Zusammenhang mit der Sprachsteuerung im KNX-Umfeld eilt uns voraus. So ergab sich kürzlich die Gelegenheit ein weiteres Test-Gerät zu ergattern. Die niederländische Technologie-Schmiede “Thinka” aus Amsterdam hat uns freundlicherweise, kostenneutral ein KNX-Brücken-Gerät mit dem Namen “Thinka for KNX” bereitgestellt. Hier sind wir nun das Produkt objektiv auf Herz-und-Nieren zu testen und euch darüber zu berichten!
So, was gibt es dazu zu sagen?
Spezifikationen
Verschaffen wir uns zunächst einen Überblick über die technischen Merkmale:
Gehäuse: | REG, 4TE |
Spannungsversorgung: | Netzadapter (international), 12V 1A max. Länge: 1,5 m. Klemmenanschluss (optional): 12-24V (max 12W) |
Temperatur-Bereich: | zwischen -5 ºC und +50 ºC |
KNX-Anschluss: | Twisted pair oder IP-Gateway |
Netzwerk (Ethernet/LAN): | Ethernet, 1Gb, Ethernet-Kabel inbegriffen (3 m) |
Maximale Anzahl Sensoren/Aktoren: | 150 pro Thinka. Thinka Mehrfachverwendung in einem Netzwerk möglich |
Unterstützte Sprachassistenten: | Apple Homekit (Siri), Amazon Alexa, Google Assistant, Olisto |
Im Lieferumfang des Produkt ist alles für einen sofortigen Start bereits enthalten:
Plug & Play!
Inbetriebnahme
Die Installation gestaltet sich denkbar einfach:
- Netzwerk-Kabel anschließen
- Spannungsversorgung anschließen (Netzwerk-Adapter oder 12-21 V Klemme)
- KNX-TP anschließen (optional, falls kein KNX-IP-Interface verfügbar)
- Über Web-Oberfläche konfigurieren
Die anschließende Einrichtung läuft vollständig über die Weboberfläche des Geräts indem man die IP-Adresse in einem Browser eingibt. Der Prozess läuft bequem in einen Schritt-für-Schritt-Assistenten ab. Sobald das Modul im Netzwerk über die eingegebene Serien-Nummer identifiziert wurde, erfolgt automatisch ein Firmware-Update auf den neuesten Stand.
Im Anschluss darauf verläuft die KNX-Konfiguration über zwei mögliche Optionen: Direkter TP-Anschluss über die rot-schwarze Klemme oder die Verbindung über eine KNX-IP-Schnittstelle auf dem Bus.
Nachdem die KNX-Verbindung steht, hat man (optional) die Möglichkeit sein KNX-Projekt (.knxproj-File) hochzuladen, um eine automatische Erkennung der Räume und der KNX-Devices darin zu ermöglichen. Die Konfiguration der KNX-Komponenten kann natürlich auch jederzeit manuell erfolgen. Die automatische Geräte-Erkennung dauerte bei uns nur wenige Sekunden. Die Ergebnisse sind – nach aktuellem Stand – nicht perfekt, händisches Nachbearbeiten bei einigen Sensoren/Aktoren ist nicht selten.
Sobald unsere Sensoren und Aktoren fertig konfiguriert sind, können wir als letzten Schritt die Verknüpfung zu dem Sprach-Assistenten unserer Wahl abschließen. Wir nutzen in unserem Fall: Amazon Alexa. Obgleich die breiteste Abdeckung an unterstützten Datenpunkten (Feuchtesensor, CO2-Sensor, Rauchmelder, etc…) sowie möglichen Sprachen derzeit durch Apple Homekit gegeben ist.
Beim Pairing mit Alexa muss man lediglich den angezeigten Paring-Token eingeben und den Thinka-Skill in der Alexa-App aktivieren. Alexa erkennt die konfigurierten Geräte automatisch. Das war’s:
Von nun an ist die Sprachsteuerung aktiv!
Betrieb
Die Sprachsteuerung über Thinka verläuft bei uns reibungslos und stabil. Die Ausführung/Rückmeldung erfolgt ohne nennenswerte Verzögerung! Wir haben für euch die allgemeinen Stärken und Schwächen nach unseren aktuellen Erfahrungen übersichtlich zusammengetragen:
Stärken
- Hochwertige Verpackung & Geräte-Verarbeitung
- Verständliche Anleitung
- Blitzschnelle Inbetriebnahme
- Betrieb auch ohne TP-Anschluss möglich
- Config Backup/Restore möglich
- Hilfreiches Vorschlagsmenü für importierte Gruppenadressen/-Namen
- Verzögerungsfreie Verarbeitung (Reaktion/Rückmeldung)
- Zusammengehörende Geräte können unter Services zusammengefasst werden
- Zustandsmeldung von Kontakten ist möglich (“Fenster ist: Geschlossen.”)
- Remote-Zugriff außerhalb des eigenen Netzwerks (über Cloud) möglich
- Zuverlässiger Dauerbetrieb ohne Aussetzer/Fehlfunktionen
- Rasche und freundliche Support-Rückmeldung (sogar z. T. am Wochenende!)
Schwächen
- ETS-Projekt-Upload/Erkennung (noch) verbesserungswürdig
- Kein Gesamt-Überblick/Suche aller Geräte (nur über einzelne Räume)
- Maximal 150 Sensoren/Aktoren pro Thinka
- Konfigurationsoberfläche nur auf Englisch
- Anpassungen/Erweiterungen an der Konfiguration werden nicht sofort an Alexa propagiert (Skill deaktivieren/aktivieren erforderlich)
Fazit
Die Einschränkung auf (nur) 150 Konfigurations-Elemente ist tatsächlich weniger gravierend als es vielleicht anfangs klingt. Derzeit sind bei uns 66 Geräte-Items aktiv, und wir sind schon ziemlich verrückte Enthusiasten auf diesem Gebiet! Ob man 150 in einem durchschnittlichem Einfamilienhaus wirklich ausreizen kann, ist fraglich.
Die Auto-Erkennung der ETS-Projektdatei kommt nach aktuellem Stand leider nicht ohne manuelles Nachbearbeiten aus. Dies kann sicherlich durch kommende Updates von den Entwicklern nachgebessert werden. Ehrlicherweise ist uns kein Konkurrenz-Produkt bekannt, das die Autoerkennung besser/optimal lösen kann.
Bemerkenswert ist der gute/freundliche Support von Thinka, der uns schon mehrmals kompetent (auch wenn nur auf Englisch) weitergeholfen hat – das ist zweifellos nicht selbstverständlich in diesem Umfeld!
Wer mit den wenigen/behebbaren Handicaps leben kann, bekommt mit dem “Thinka for KNX” ein zuverlässiges Produkt nach aktuellem Stand der Technik, der einem viel Freude bereiten kann!
Darfst du denn das Teil dauerhaft behalten? Und was ist aus dem Teil von 1Home geworden?
Darf ich behalten. Momentan parallel mit 1Home im Einsatz. Langfristig wird eins weichen müssen. Werde bald einen Post zum Vergleich beider Geräte machen.
Wie sieht denn ein konkreter Sprachbefehl aus? Wir die Cloud genutzt oder gibt es auch eine offline Variante? Muss man hier fest vorgegebene befehle nutzen oder ist man flexibel? Habe bisher was eigenes mit iobroker gebastelt aber die Lösung ist leider sehr eingeschränkt.
Servus Simon! Ein Befehl erfolgt in natürlicher Sprache: “Alexa, schalte das Licht Schlafzimmer aus” / “Alexa, fahre den Rollladen im Bad auf 60%”. Alexa, Siri & Google Assistant ist derzeit nur über die Cloud/-Internetanbindung möglich. Offline-Varianten arbeiten meist mit alternativen Techniken (Snips, etc.). Man ist in der Befehl-Formulierung recht flexibel, die Smart-Assistants haben recht hohe Erkennungsquoten. Die Raum-/Geräte-/Bezeichner müssen allerding präzise benannt werden: “Decken-Licht”/”Wand-Leuchte”/etc. Die von uns getesteten Offline-Varianten bieten derzeit leider weniger als die Cloud-Konkurrenten.
Würdest Du Thinka oder 1Home empfehlen?
Herzlichen Dank für Deinen tollen Blogs.
Beide Geräte sind gut. Meine Tendenz geht leicht zum 1Home. Werde bald einen Vergleich als Beitrag erstellen. Stay tuned! 🙂
[…] Wir wurden mehrfach darauf angesprochen, welche KNX-Sprachsteuerung denn nun besser sei: 1Home oder Thinka? Beides sind sehr gute und empfehlenswerte Geräte. Wir hatten beide mehrere Wochen im praktischen […]
Wo liegt der Vorteil zu NodeRed? Ich kann auf fast jeder Hardware NodeRed integrieren und dann Sonos, Alexa, Google, … einbinden.
EDOMI ist auf KNX zugeschnitten. Meines Wissens sind auch die Visu-Optionen vielfältiger. Node-Red ist mehr der Generalist. Letztendlich alles Geschmacksache… 🙂